Themen

Einsamkeit
Die verschiedenen Charaktere in Homo faber, Walter, Hanna, Sabeth, und Joachim sind alle einsam. Walter lebt in seiner Arbeit, und genießt es am Anfang alleine zu sein. Er mag die Gesellschaft nicht und bezeichnet Menschen als eine Art Anstrengung. Man merkt, dass er sehr einsam sein muss, weil er sagt, dass sein einziger Freund, Joachim gewesen war, und mit dem hat er seit zwanzig Jahren nicht gesprochen. Hanna ist auch einsam, weil sie ihr ganzes Leben alleine Sabeth erzog, und immer so selbständig war. Sie wollte von niemandem abhängig sein, und das machte sie einsam. Am Ende der Geschichte sind Walter und Hanna nicht mehr einsam. Im Krankenhaus sagt Walter, "Aber ich bin nicht allein, Hanna ist mein Freund, und ich bin nicht allein." (198) Nachdem Tod seiner Tochter, realisiert er, dass er einen große Teil seines Lebens verpasst hat. Er hat Schuldgefühle, weil er Hannas und auch sein Leben zerstört hat. Aber am Ende ist Hanna immer noch sein Freund, und er fühlt nicht so einsam wie in der Vergangenheit seines Lebens.
 
Zitate:
 
"Ich lebe, wie jeder wirklicher Mann, in meiner Arbeit. Im Gegenteil, ich will es nicht anders und schätze mich glücklich, alleine zu wohnen, meines Erachtens der einzigmögliche Zustand für Männer, ich genieße es, allein zu erwachen, kein Wort sprechen zu müssen."(91)
"Zu den glücklichsten Minuten, die ich kenne, gehört die Minute, wenn ich eine Gesellschaft verlassen habe, wenn ich in meinem Wagen sitze, die Türe zuschlage und das Schlüsselchen stecke, Radio andrehe, meine Zigarette anzünde mit dem Glüher, dann schalte.."(92)
"Warum nicht diese zwei Gabeln nehmen, sie aufrichten in meinen Fäusten und mein Gesicht fallen lassen, um die Augen loszuwerden?" (192)
"Sie war allein und glücklich, schwanger zu sein." (201)
 
 
 
Technik
Die Geschichte wurde zu einer Zeit veröffentlicht, als es viele technologische Erneuerungen im Leben der Menschen gab, wie zum Beispiel Kernenergie. Für Walter Faber, bedeutet die Technik alles, und ohne die Technik, wäre sein Leben am Anfang einsam und nicht lebenswert. Er versucht alles Mystische mit Technik zu erklären. Seine Abhängigkeit von der Technik merkt man beim Rasieren. Er sagt, er fühle sich wie eine Pflanze, wenn er nicht immer rasiert ist. Er will perfekt sein wie die Technik und rasiert sich schon beim kleinsten Bartwuchs. Faber sieht die Technik als Möglichkeit um die Natur zu beherrschen. Er fürchtet sich vor der Natur und seinen eigenen Gefühlen und flüchtet in die Technik, um geschützt zu sein. Hanna hat eine entgegengesetzte Meinung von Technik. Sie hält Techniker als wertlos, weil sie versuchen ohne den Tod zu leben. Am Anfang denkt Walter, dass Gefühle keine Bedeutungen haben, weil man alles mit Technik erklären kann, aber durch die Bekanntschaft seiner Tochter, verändert sich seine Meinung. Durch die verschiedenen Unglücksfälle versteht er, dass es vieles gibt, das man nicht erklären kann.
 
Zitate:
"Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind." (24) "Jeder Apparat kann einmal versagen; es macht mich nur nervös, solange ich nicht weiß, warum." (63)
"Fortschritt in Medizin und Technik nötigen gerade den verantwortungsbewussten Menschen zu neuen Maßnahmen." (105)
"Automation: wir brauchen gar nicht mehr so viele Leute. Es wäre gescheiter, Lebensstandard zu heben. Alles andere führt zum Krieg und zur totalen Vernichtung." (106)
"Wir leben technisch, der Mensch als Beherrscher der Natur, der Mensch als Ingenieur, und wer dagegen redet, der soll auch keine Brücke benutzen, die nicht die Natur gebaut hat." (107)
 
 
Zufall/Schicksal
Walter Faber ist anfangs ein rationaler Mensch, der glaubt alles basiere auf Wissenschaft. Das Leben ist für ihn vollkommen erklärbar und entsteht nicht aus dem Schicksal. Faber glaubt nicht an Schicksal oder Tod. Walter hält auch viel von Statistiken und kennt viele davon auswendig. Hanna aber glaubt an Schicksal und will nichts von Statistiken wissen. Es gibt sehr viele Zufälle/Schicksale in der Geschichte Homo faber. Erstens, dass Walter und Herbert Hencke auf dem selben Flug sind, und dass, es eine Notlandung gibt. Es ist auch Zufall (oder Schicksal), dass Walter Sabeth auf dem Schiff begegnet and dann wieder am Louvre trifft. Es ist Schicksal, dass er sich in sie verliebt, auch wenn er weiß, dass es die Tochter von Hanna ist. Es ist Zufall, oder Schicksal, dass Sabeth von einer Schlange gebissen wird und stirbt.
 
Zitate:
"Ich halte es mit der Vernunft. Bin kein Baptist und kein Spiritist." (80) "Ich glaube nicht an Fügung und Schicksal, als Techniker bin ich gewohnt mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen ganze Kette von Zufällen." (22)
"Du mit deiner Statistik! Wenn ich hundert Töchter hätte, alle von einer Viper gebissen, dann ja! Dann würde ich nur drei bis zehn Töchter verlieren. Erstaunlich wenig. Du hast vollkommen recht." Ihr Lachen dabei. "Ich habe nur ein einziges Kind!" (136)


Symbole und die Metaphern
Damit er die Symbole und die Metaphern zum Forschein bringen konnte, benutzte der Autor literarische Techniken, die diese Sachen hervorheben können. Am wichtigsten in diesem Roman sind Perspektive, Satzstruktur, und Struktur des gesamten Buches. Der Autor benutzt einige Techniken, wenn er etwas zeigen will, und einige Techniken, wenn er etwas sonst zeigen will, und die Unterscheidung dazwischen ist ganz wichtig.
Zur Perspektive gibt es in Homo faber zwei Teile. Der erste Teil, der "Erste Station" heißt, wird von Walter Faber vom 21.6 bis 8.7 in Caracas geschrieben. Dieses Teil findet in der Vergangenheit statt, und wird als Reisejournal geschrieben. Viele Anweisungen, die Walter über die Vergangenheit macht, haben oftmals damit zu tun was später passieren wird; sie deuten etwas an, auf das man aufpassen soll, denn sie geben Anhaltspunkte über den Rest der Geschichte. Der zweite Teil, der "Zweite Station" heißt, wird von Walter am 19.7 in Athen geschrieben. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieser Teil nicht in der Vergangenheit ist, sondern aus einer gegenwärtigen Perspektive geschrieben ist. Deswegen wissen wir, was Walter jetzt denkt, anstatt seine Gedanken aus einer zurückblickenden Perspektive zu bekommen..
Um das Ziel der Geschichte mehr hervorzuheben, benutzt der Autor ein paar strukturelle Techniken. Einer, der nicht mit deutschen Romanen vertraut ist, wird die langen Sätze als Herausforderung empfinden. Aber diese Sätze zeigen oftmals die Gedanken Walters. Das heißt, ein langer Strom von Gedanken zeigt etwas über Walters Stimmung, zum Beispiel, ob er verwirrt ist, oder Angst hat. Ähnlich dazu sind kürzere Sätze. Oftmals zeigen solche Sätze an, dass Walter verärgert oder frustriert ist. Deshalb soll man auf die Struktur des Satzes achten.



Rasieren
Die meisten Männer haben es gern, sich einen Tag hier und da nicht zu rasieren. Walter Faber jedoch, hasst es unrasiert zu sein. In Homo faber, "rasieren" symbolisiert sein Selbstbewusstsein. Nachdem Sabeth von der Schlange gebissen wird, fragt ihn Hanna, was für ein Verhältnis sie hatten. Hanna muss immer wieder fragen, denn Walter will die Tatsachen ihres Verhältnisses zu Sabeth nicht zugeben und einfach nicht antworten. Er beschreibt seine Gefühle zu diesem Zeitpunkt: "Ich fühlte mich unrasiert." Immer, wenn Walter schreibt, dass er sich unrasiert fühlt, befindet er sich in einer Situation, die Walter unangenehm ist.
 
Mondfinsternis
Die Mondfinsternis findet an dem Abend statt, den Walter und Sabeth in Avignon verbringen. Viele Symbole werden mit diesem Ereignis in Verbindung gebracht. Die Auswirkung einer Mondfinsternis ist Dunkelheit. Inzest hat auch eine dunkle Assoziation. Mondfinsternisse kommen auch nicht sehr oft vor, wie Inzest.
Das spanische Wort und das französische Wort für Mond sind beide weiblich. In diesem Sinne ist der Mond ein weibliches Symbol. Die Mondfinsternis holt den Mond ein. Das kann das Folgende symbolisieren: Der Mond stellt Sabeth und die Finsternis Walter dar, weil Walter nimmt Sabeths Unschuld, ihr Licht.
 
Wolkenkratzer wie Grabsteine
Als Walter in der Stadt ist, vergleicht er die Wolkenkratzer mit Grabsteinen. Die Formen sind sich auch eindeutend ähnlich. Aber wichtiger als ihr Aussehen ist das Gefühl, dass die Gebäude ihm vermitteln. Walter blickt nach oben, und folglich sehen die "Grabsteine" gigantisch aus. Sie sind auch in unmittelbarer Nähe. Deswegen bekommt Walter das Gefühl, dass er eingeschränkt wird. Walter fühlt sich wahrscheinlich auch unterdrückt, als ob er wirklich begraben wurde. Er bekommt den Eindruck, unterirdisch zu sein. Er fühlte sich tot, klein, und vor allem, nicht in Ordnung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen